Burg Hülshoff, Literatur- und Kulturzentrum
Auf dem Gelände der Burg Hülshoff entsteht ein neuer Lern- und Denkort mit multifunktionalen Veranstaltungs-, Ausstellungs- und Begegnungsstätten. Ohne ergänzende Neubauten werden die neuen Nutzungen behutsam in die bestehenden Gebäude integriert. Das baulich Neue ist schlicht, reduziert und zurückhaltend zeitgenössisch. Es fügt sich respektvoll in das Alte ein, ohne es zu verdrängen. So entsteht collageartig ein neues Raumgefüge. Neue Bauteile in den Fassaden sind als neue Zeitschicht und Nutzung deutlich ablesbar.
Das Veranstaltungszentrum als Herz des Literatur- und Kulturzentrums befindet sich mit allen dazugehörigen Funktionen auf der Vorburg. Zusammen mit den Besprechungs- und Tagungsräumen, der Museumspädagogik und Gastronomie bildet die Vorburg eine flexibel nutzbare Einheit für Veranstaltungen unterschiedlichster Art. In den raumgestalterisch prägenden Dachräumen befinden sich die Säle und Besprechungsräume. Die Haupträume orientieren sich über den Burghof hinweg Richtung Hauptburg und stärken das existierende Burgkonzept einer nach außen wehrhaften Anlage. Die einzelnen Nutzungsbereiche werden in den Fassaden zum Burghof innerhalb der bestehenden Fassadengliederung wahrnehmbar geöffnet.
Der ehemalige Laufstall des vorgelagerten landwirtschaftlichen Gebäude-Ensembles bildet mit seiner prägnanten Figur den Auftakt und neuen Eingang zum Center for Literature. In die hölzerne Konstruktion des Dachstuhls mit den trapezförmigen und von Einbauten freien Querschnitt wird ein wärmegedämmtes Bauvolumen in Form eines Trapezprismas eingeschoben. Als leichte Stahlkonstruktion ist die Materialität des Prismas passend zum Charakter der ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäude: robust, rau und industriell. Die Räume der Droste Forschungsstelle und Verwaltung orientieren sich nach Süd-Osten und werden über eine Galerie und offene Kommunkationszone erschlossen.
Wettbewerb 2018