Neustrukturierung und Erweiterung der fürstbischöflichen Residenz auf dem Domberg Freising
Der südlich der Altstadt Freisings gelegene Domberg ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen. Den Mittelpunkt bildet der Freisinger Dom, an den sich westlich die ehemalige Residenz der Freisinger Fürstbischöfe anschließt, in der sich heute das Bildungszentrum Kardinal-Döpfner-Haus befindet. Der Bestand umfasst sowohl die denkmalgeschützte ehemalige Residenz aus dem 14. bis 18. Jahrhundert, als auch einen Anbau aus den 1960er Jahren. Der historische Altbau soll generalsaniert, der Anbau ersetzt werden.
Der Dialog des respektvollen Umgangs mit dem Ensemble und dem Baudenkmal leitet den Entwurf für die Neustrukturierung der Residenz und den westlich angrenzenden Neubau zur Schaffung attraktiver und hochwertiger Räume für das Bildungszentrum. Der neue Anbau erhält mit dem Turm des Vorgängerbaus ein weithin sichtbares, stadt- und landschaftsprägendes Element. Der Anbau greift in Lage und Größe die Kubatur der Vorgängerbauten auf. Zwischen Museum und Bildungszentrum entsteht am südwestlichen Domberg ein neuer Platzraum, der die Residenz in die Mitte der Wahrnehmung rückt.
Die um einen Hof angeordnete Residenz wird um den gleichfalls um einen Innenhof angeordneten Anbau typologisch gleichwertig ergänzt. So entsteht innerhalb des Gebäudes eine übersichtliche Gliederung mit großzügigen Foyers, flexibler Organisation und logischer Wegeführung. In der ehemaligen Residenz sind die Räume für Tagungen, Kurse und Seminare angeordnet, die sich auch für kulturelle Veranstaltungen eignen, während sich im Anbau rund 100 Gästezimmer und die Gastronomie befinden. Flächen für Begegnung und Kommunikation verbinden die Nutzungen in den Gebäudeteilen.
Die Fassaden orientieren sich an den Proportionen der Residenz, sie zeigen deutlich die horizontale Schichtung von Stützmauern, einer großzügiger geöffneten Sockelzone mit herausgehobenen Nutzungen, die sich zu den Außenflächen öffnen, und den darüber liegenden kleinen Öffnungen für die Hotelzimmer.